26 Februar 2025

5 entscheidende Trends, die die Zukunft der digitalen Zahlungen im Jahr 2025 bestimmen

Die Pandemie beschleunigte die Einführung digitaler Zahlungen, angetrieben von einem Anstieg des Online-Handels.

Heute haben sich digitale Zahlungsmethoden, insbesondere mobile Zahlungen, in ganz Europa etabliert, da Verbraucher problemlos verschiedene digitale Kanäle nutzen.

Bequemlichkeit und eine breite Palette von Optionen sind zu entscheidenden Kaufanreizen geworden und bieten erhebliche Chancen für Innovationen, um inklusivere und nahtlosere Zahlungserlebnisse zu gewährleisten.

Mit diesem Hintergrund, was können wir vom Zahlungsverkehr im Jahr 2025 erwarten?

Tommaso Jacopo Ulissi
Head of Strategy, Transformation, and Capital Allocation at Nexi Group

Erster Trend: Das Smartphone als wichtiger Faktor für den Zahlungsverkehr

Das Smartphone ist dabei, seine Position als Zahlungsmittel Nummer eins zu festigen, sowohl für Verbraucher als auch für Händler.

  • Die Verbraucher schätzen die Möglichkeit, ihr physisches Portemonnaie hinter sich zu lassen und sich ausschließlich auf ihr Smartphone¹ zu verlassen. Sie schätzen auch die zusätzliche Sicherheit, die mobile Zahlungen bieten, indem sie die biometrischen Merkmale von Gesicht oder Fingerabdruck zur Authentifizierung kontaktloser Transaktionen nutzen.
  • Händler übernehmen zunehmend SoftPOS-Lösungen, die Smartphones in Zahlungsterminals verwandeln. Diese Systeme ergänzen die bestehenden Terminal-Setups, erhöhen die Flexibilität und ermöglichen „Roaming“-Verkäufe. SoftPOS kann auch als Backup-Lösung oder zur Vermeidung von Warteschlangen in Stoßzeiten dienen, was Skalierbarkeit und Flexibilität erhöht und so die Akzeptanz und Umsatz steigert.

¹ Daten des Nordic Payment Report: 76 % der skandinavischen Verbraucher nutzen eine Form des mobilen Bezahlens in physischen Verkaufsräumen. 78 % Anstieg bei der Nutzung mobiler Zahlungen in Italien.

Zweiter Trend: Digitale Zahlungen ermöglichen nahtlose und intelligente Mobilität

Der Reisezahlungsverkehr erlebt derzeit eine Revolution: Kartenbasierte Zahlungen bieten neue Annehmlichkeiten. Die Verbraucher erwarten jetzt innovative Lösungen, die eine nahtlose Reise ermöglichen, und die Zahlungstechnologie muss diesen Übergang zur intelligenten Mobilität unterstützen.

Digitale und app-basierte Lösungen sind eine großartige Möglichkeit, Reisenden eine Bestpreis-Garantie zu bieten, sodass der Verbraucher, basierend auf der tatsächlichen Reisetätigkeit, die viele im Voraus nicht genau bestimmen können, auf die für sie kostengünstigste Weise abgerechnet wird.

Wichtige Fortschritte bei Zahlungen im Bereich der intelligenten Mobilität umfassen die Integration von Zahlungsfunktionen direkt in travel cards, mobile In-App-Zahlungen und vollständig automatisierte Optionen wie die Kennzeichenerkennung für Mautgebühren oder Parkgebühren.

Dritter Trend: Nachhaltige Lösungen gewinnen an Bedeutung

Die Hälfte der Verbraucher glaubt, dass nachhaltige Online-Shopping-Optionen fehlen und würde diese aktiv wählen, wenn sie verfügbar wären.

Händler, die diese Optionen anbieten, können sich mit einem „grünen Profil“ differenzieren, z. B. durch die Integration umweltfreundlicher Verpackungs- und Transportmethoden, um Kunden anzuziehen und zu binden. In den nordischen Ländern ist der Wechsel zu digitalen Quittungen ein Beispiel dafür, wie Zahlungsinnovationen den ökologischen Fußabdruck direkt verringern können, indem sie Bequemlichkeit bieten und Abfall reduzieren.

Zahlungsanbieter (wie Nexi) integrieren ebenfalls Nachhaltigkeit in ihre Wertschöpfungsketten, um die Umweltbelastung zu reduzieren. Durch die Digitalisierung von Prozessen und die Förderung von Innovationen können sie Unternehmen dabei unterstützen, ihr ESG-Potenzial zu erschließen und gleichzeitig ihre eigenen Nachhaltigkeitsziele zu erreichen.

Verbraucher werden zunehmend bewusster darüber, „wo“ sie ihre Online-Käufe tätigen und unter welchen Bedingungen Produkte hergestellt werden, wobei sie auch die CO2-Emissionen im Zusammenhang mit interkontinentalem Transport berücksichtigen.

Vierter Trend: Vertikale, personalisierte Zahlungen

Verbraucher schätzen zunehmend personalisierte Erlebnisse, insbesondere im Einzelhandel oder Gastgewerbe, wo jede Interaktion zu ihrer allgemeinen Zufriedenheit beitragen kann. Zahlungen spielen eine entscheidende Rolle bei der Gestaltung dieser Erlebnisse und gehen über die reinen Transaktionsfunktionen hinaus, um ein wichtiger Treiber der Kundenbindung zu werden.

Zahlungslösungen werden zunehmend in branchenspezifische Software eingebettet, sodass Unternehmen ihre Betriebsabläufe optimieren und value-added-services nutzen können, die ihre Arbeitsweise verändern. So kann beispielsweise ein Restaurant Reservierungssysteme, Post-Sale-Analysen und Zahlungen in einer einzigen Plattform integrieren.

Im Einzelhandel ist der nächste große Meilenstein der Omnichannel-Handel, bei dem Online- und physische Umgebungen verschmelzen, um ein nahtloses Einkaufserlebnis zu bieten. Ein Kunde kann beispielsweise Artikel online finden, reservieren und den Kauf im Geschäft abschließen. Integrierte Zahlungssysteme gewährleisten eine über alle Kanäle übergreifenden Konsistenz, ohne dass es zu Abweichungen bei Preisen, Rabatten oder Treueprämien kommt.

Unkomplizierte Zahlungen sind im Gastgewerbe von entscheidender Bedeutung, da Verzögerungen oder Komplikationen zu negativen Erfahrungen führen können. Das Bezahlen am Tisch und kontaktlose Optionen verkürzen beispielsweise die Wartezeiten und ermöglichen es den Kunden, Rechnungen einfach aufzuteilen, was einen bleibenden positiven Eindruck hinterlässt.

Die Berücksichtigung vielfältiger Kundenpräferenzen ist im heutigen Markt von entscheidender Bedeutung. Unternehmen, die eine breite Palette an Zahlungsmethoden und eine verbesserte Personalisierung während des Zahlungsvorgangs anbieten, erfüllen nicht nur die Erwartungen, sondern übertreffen sie.

Fünfter Trend: CBDCs (Central Bank Digital Currency), nicht ob, sondern wann

Wir sprechen schon seit einigen Jahren über CBDCs, und im Jahr 2024 hat sich eine deutliche Dynamik entwickelt. Bisher wurden elf CBDCs eingeführt, und die meisten Länder in Europa sind in Initiativen und / oder in die Entwicklung von Projekten beteiligt.

Aus unserer eigenen Perspektive, die durch die Beteiligung an relevanten Arbeitsgruppen auf europäischer Ebene und die Unterstützung der EZB bei der Entwicklung von Front-End-Prototypen geprägt ist, können wir sagen, dass der digitale Euro schnell näher rückt und voraussichtlich bereits 2027 eingeführt werden könnte.

Der digitale Euro wird andere Formen von Geld nicht ersetzen, sondern sie ergänzen, die Digitalisierung von Zahlungen, Innovation, finanzielle Inklusion und den Zugang im Zahlungsökosystem fördern.