
Die Pandemie beschleunigte die Einführung digitaler Zahlungen, angetrieben von einem Anstieg des Online-Handels.
Heute haben sich digitale Zahlungsmethoden, insbesondere mobile Zahlungen, in ganz Europa etabliert, da Verbraucher problemlos verschiedene digitale Kanäle nutzen.
Bequemlichkeit und eine breite Palette von Optionen sind zu entscheidenden Kaufanreizen geworden und bieten erhebliche Chancen für Innovationen, um inklusivere und nahtlosere Zahlungserlebnisse zu gewährleisten.
Mit diesem Hintergrund, was können wir vom Zahlungsverkehr im Jahr 2025 erwarten?

Tommaso Jacopo Ulissi
Head of Strategy, Transformation, and Capital Allocation at Nexi Group
Erster Trend: Das Smartphone als wichtiger Faktor für den Zahlungsverkehr
Das Smartphone ist dabei, seine Position als Zahlungsmittel Nummer eins zu festigen, sowohl für Verbraucher als auch für Händler.
- Die Verbraucher schätzen die Möglichkeit, ihr physisches Portemonnaie hinter sich zu lassen und sich ausschließlich auf ihr Smartphone¹ zu verlassen. Sie schätzen auch die zusätzliche Sicherheit, die mobile Zahlungen bieten, indem sie die biometrischen Merkmale von Gesicht oder Fingerabdruck zur Authentifizierung kontaktloser Transaktionen nutzen.
- Händler übernehmen zunehmend SoftPOS-Lösungen, die Smartphones in Zahlungsterminals verwandeln. Diese Systeme ergänzen die bestehenden Terminal-Setups, erhöhen die Flexibilität und ermöglichen „Roaming“-Verkäufe. SoftPOS kann auch als Backup-Lösung oder zur Vermeidung von Warteschlangen in Stoßzeiten dienen, was Skalierbarkeit und Flexibilität erhöht und so die Akzeptanz und Umsatz steigert.
¹ Daten des Nordic Payment Report: 76 % der skandinavischen Verbraucher nutzen eine Form des mobilen Bezahlens in physischen Verkaufsräumen. 78 % Anstieg bei der Nutzung mobiler Zahlungen in Italien.

Zweiter Trend: Digitale Zahlungen ermöglichen nahtlose und intelligente Mobilität
Der Reisezahlungsverkehr erlebt derzeit eine Revolution: Kartenbasierte Zahlungen bieten neue Annehmlichkeiten. Die Verbraucher erwarten jetzt innovative Lösungen, die eine nahtlose Reise ermöglichen, und die Zahlungstechnologie muss diesen Übergang zur intelligenten Mobilität unterstützen.
Digitale und app-basierte Lösungen sind eine großartige Möglichkeit, Reisenden eine Bestpreis-Garantie zu bieten, sodass der Verbraucher, basierend auf der tatsächlichen Reisetätigkeit, die viele im Voraus nicht genau bestimmen können, auf die für sie kostengünstigste Weise abgerechnet wird.
Wichtige Fortschritte bei Zahlungen im Bereich der intelligenten Mobilität umfassen die Integration von Zahlungsfunktionen direkt in travel cards, mobile In-App-Zahlungen und vollständig automatisierte Optionen wie die Kennzeichenerkennung für Mautgebühren oder Parkgebühren.
Dritter Trend: Nachhaltige Lösungen gewinnen an Bedeutung
Die Hälfte der Verbraucher glaubt, dass nachhaltige Online-Shopping-Optionen fehlen und würde diese aktiv wählen, wenn sie verfügbar wären.
Händler, die diese Optionen anbieten, können sich mit einem „grünen Profil“ differenzieren, z. B. durch die Integration umweltfreundlicher Verpackungs- und Transportmethoden, um Kunden anzuziehen und zu binden. In den nordischen Ländern ist der Wechsel zu digitalen Quittungen ein Beispiel dafür, wie Zahlungsinnovationen den ökologischen Fußabdruck direkt verringern können, indem sie Bequemlichkeit bieten und Abfall reduzieren.
Zahlungsanbieter (wie Nexi) integrieren ebenfalls Nachhaltigkeit in ihre Wertschöpfungsketten, um die Umweltbelastung zu reduzieren. Durch die Digitalisierung von Prozessen und die Förderung von Innovationen können sie Unternehmen dabei unterstützen, ihr ESG-Potenzial zu erschließen und gleichzeitig ihre eigenen Nachhaltigkeitsziele zu erreichen.
Verbraucher werden zunehmend bewusster darüber, „wo“ sie ihre Online-Käufe tätigen und unter welchen Bedingungen Produkte hergestellt werden, wobei sie auch die CO2-Emissionen im Zusammenhang mit interkontinentalem Transport berücksichtigen.
